Angesichts der Vielzahl unterschiedlicher Konflikte, die gegen das Völkerrecht verstoßen, fand am 25. November eine Konferenz mit dem Titel "Die Rolle der Zivilgesellschaft zur friedlichen Lösung von Konflikten" statt, die von HWPL, einer Nichtregierungsorganisation des UN-Wirtschafts- und Sozialrats, veranstaltet wurde.
Die Konferenz fand im Hotel Adlon in Berlin unter dem Thema "Die Bedeutung der Menschenkettenbewegung und ihre Umsetzung in der Gegenwart" statt. Es nahmen 120 Personen teil, darunter Ciarán Burke, Professor für Internationales Recht an der Friedrich-Schiller-Universität Jena, Lilit Kocharyan, Vorsitzende der Kamurdsch Bridge Association, und Professor Teodor Melescanu, ehemaliger rumänischer Außenminister, um über die Notwendigkeit einer friedlichen Lösung von Konflikten zu sprechen.
Laut dem Generaldirektor von HWPL Berlin und Rumänien wurde diese Veranstaltung mit der Intention geplant, die Bedeutung der Menschenkettenbewegung der drei baltischen Staaten zu reflektieren, welche im Jahr 1989 auf friedliche Weise die Unabhängigkeit erlangten. Weitere Ziele der Veranstaltung waren durch die Aufführung einer Menschenkettenbewegung die Hoffnung auf eine friedliche Lösung der heutigen Konflikte in Europa zu schüren und unsere Rolle für den Frieden mit jungen Menschen sowie Führungskräften in Europa zu beleuchten.
Ciaran Burke, Professor für Völkerrecht an der Friedrich-Schiller-Universität Jena, der als Gastredner an der Veranstaltung teilnahm, ist einer der Völkerrechtsexperten des HWPL-Friedensausschusses für Völkerrecht, das am 14. März 2016 gemeinsam mit HWPL die Deklaration des Friedens und der Beendigung der Kriege (Declaration of Peace and Cessation of War - DPCW) erarbeitet hat. Das DPCW ist ein Dokument, das aus 10 Artikeln und 38 Klauseln besteht und der Prävention von Kriegen sowie einem nachhaltigen Frieden dient. Zudem hebt es die Rolle der Menschen aus allen Lebensbereichen hervor, einschließlich der Bürger und des Staates.
Professor Ciaran Burke, der ebenso leitender Autor des DPCW-Handbuches ist, erklärte: "Das DPCW wurde aus der ‚Überzeugung heraus gegründet, dass gerichtliche und andere Streitbeilegungsmaßnahmen die Herrschaft des Krieges durch die Herrschaft des Rechts ersetzen können', und sie strebt danach den nachfolgenden Generationen das unschätzbare Erbe einer Welt ohne Kriege weiterzugeben". Weiter sagte er: "In den letzten Jahrzehnten hat es weltweit eine Reihe schwerer Konflikte gegeben, die Millionen von Menschenleben gekostet haben und die ein System des internationalen Rechts widerspiegeln, das unter anderem zur Wahrung des Weltfriedens geschaffen wurde und das offensichtlich nicht so gut funktioniert, wie es sollte oder vielleicht könnte. Das von HWPL unterstützte DPCW wird als erster Schritt zur Behebung dieser Probleme und zum Übergang in eine friedlichere Zukunft vorgestellt."
Der ehemalige rumänische Außenminister Teodor Melescanu betonte: "Wir befinden uns in einer Zeit der Neuausrichtung der internationalen Gesellschaft, in einer Welt des Wettbewerbs, und es ist klar, dass wir einen ‚Reset' der internationalen Gesellschaft brauchen. Keiner der größten Staaten kann allein Regeln aufstellen. Deshalb müssen wir regionale Organisationen in Europa, Asien, Afrika, Lateinamerika und den arabischen Ländern fördern. Diese regionalen Organisationen müssen die Mechanismen der Vereinten Nationen unterstützen und eine auf gegenseitigem Respekt basierende Zusammenarbeit pflegen."
An diesem Tag initiierten die Mitglieder von HWPL einen Gruppenchor und eine Aufführung, die die Menschenkette symbolisierte. Sie brachten damit ihre Hoffnung zum Ausdruck, dass in der europäischen Gesellschaft ein auf der Zivilgesellschaft basierender Frieden erreicht wird, und betonten die Bedeutung der Zivilgesellschaft, die der Hauptakteur bei der Verbreitung der Friedenskultur ist.
HWPL setzt sich mit der Deklaration des Friedens und der Beendigung der Kriege für die friedliche Entwicklung des globalen Dorfes ein. Insbesondere vermittelte HWPL am 24. Januar 2014 ein ziviles Friedensabkommen zwischen dem katholischen Erzbischof und dem Gouverneur von Maguindanao in der islamischen autonomen Region Mindanao auf den Philippinen, an dem die Bürgerinnen und Bürger in Mindanao beteiligt waren. Der Bürgerkrieg dauerte 40 Jahre an und führte zu 120.000 Todesopfern. Im vergangenen Februar gab HWPL eine Stellungnahme zum Krieg zwischen Russland und der Ukraine ab, in der sie zu einem friedlichen Vorgehen aufrief, um den Krieg so schnell wie möglich zu beenden.