Vanadium wird von den USA und der Europäischen Union als ein kritisches Metall eingestuft, dessen Nachschub für die eigene Industrie gesichert werden muss. Doch gerade hier ist die Abhängigkeit von den Konkurrenten China und Russland extrem groß.
Die Liste der kritischen Metalle der US-Regierung ist lang. Sie reicht von A wie Aluminium bis Z wie Zirkonium. Etliche weitere Metalle finden sich auf der vom US Geological Survey (USGS) erstellten Liste. Dazu gehören auch solch große Märkte wie Nickel, Palladium, Platin oder gar Zinn (zur gesamten Liste: www.usgs.gov/news/national-news-release/us-geological-survey-releases-2022-list-critical-minerals). Dies zeigt eindringlich, wie abhängig nicht nur die USA inzwischen von der Einfuhr wichtiger Metalle sind. Die westlichen Staaten insgesamt haben schließlich als erstes mit der Industrialisierung und dem Abbau von Metallen begonnen. Nun findet sich manches nicht mehr in Nordamerika oder Europa, die Lagerstätten sind einfach leer. Oder aber der Abbau wurde aus Gründen des Umweltschutzes, wie zum Beispiel bei Seltenen Erden, oder aus wirtschaftlichen Erwägungen heraus vor allem in den 1980ern und 1990ern aufgegeben. Größere Vorkommen vieler wichtiger Metalle finden sich inzwischen eher in Asien, Südamerika und vor allem Afrika. Und dort sind sie in der Regel auch zu günstigeren wirtschaftlichen Konditionen abbaubar.
Besonders groß ist die Abhängigkeit bei Vanadium. Das Metall befindet sich auch auf der Liste der kritischen Metalle der US-amerikanischen Regierung. Derzeit wird das Übergangsmetall vorwiegend in Form des sogenannten Ferrovanadium in der Stahlherstellung eingesetzt. Der Zusatz von Vanadium führt in Chrom-Vanadium-Stählen zu einer Erhöhung der Zähigkeit und damit zu einer erhöhten Widerstandsfähigkeit des Endprodukts Stahl. Etwa 85 Prozent der globalen Produktion landet heute in diesen Industrien.
Aber es gibt auch wichtige Nischen, wo Vanadium kaum ersetzt werden kann: So wird Vanadium bei Titanlegierungen zugefügt, um sie besonders stabil und hitzebeständig zu machen. Dann kommen sie für tragende Teile im Flugzeugbau und bei Turbinenblätter von Flugzeugtriebwerken zum Einsatz. Nicht zuletzt spielt das Metall auch in der Nuklearindustrie eine wichtige Rolle. So wird reines Vanadium als Hüllwerkstoff für Kernbrennstoffe verwendet.
Doch ein weiterer, stark wachsender Verwendungszweck hat sich für Vanadium bereits aufgetan. Es kommt vor allem in sogenannten Vanadium Redox Batterien zum Einsatz. Diese werden als Energiespeicher genutzt und erleben aufgrund des globalen Schwenks zurück zu Erneuerbarer Energien aus Wind und Sonne einen enormen Wachstumsschub. Vanadium Redox Batterien haben den Vorteil, dass sie langlebig sind und bis zu 20.000 Mal ohne nennenswerten Leistungsverlust wieder aufgeladen werden können. In den kommenden Jahren soll bis zu ein Viertel der globalen Vanadium-Produktion steigen. Doch woher nehmen, wenn nicht stehlen?
Die Abhängigkeit des Westens von eher unfreundlich gesinnten Staaten ist groß. So kommen laut Daten des USGS inzwischen 78 Prozent der globalen Produktion von Vanadium aus der Volksrepublik China und Russland. Westeuropäische Länder sowie die angelsächsischen Staaten können langfristig wohl kaum noch auf eine Versorgung aus Russland setzen. Und auch China gilt inzwischen als großer Konkurrent. Die USA selbst haben keine bekannten Vanadium-Reserven und keinerlei Produktion. In Europa gibt es zwar Ressourcen in Schweden und Finnland, aber keine ausbeutbaren Reserven und ebenso keine Produktion. Aktuell dient vor allem Südafrika als wichtiger Lieferant für die westlichen Staaten. In der Branche ist inzwischen vorstellbar, dass Staatsfonds oder staatlichen Banken mit Finanzmitteln oder günstigen Krediten dabei helfen, einen Abbau und eine Produktion in befreundeten Staaten aufzubauen.
Grundsätzlich gibt es nämlich genug Vanadium auf dem Planeten, allerdings nur selten in hoher Konzentration, so dass sich der Abbau auch wirtschaftlich lohnt. Derzeit entwickelt Vanadium Resources das Steelpoortdrift-Projekt in Südafrika. Hierbei handelt es sich um das wahrscheinlich größte, in Entwicklung befindliche Vanadium-Vorkommen der Welt. Im September will das australische Unternehmen eine Machbarkeitsstudie für das Projekt vorlegen. Bisher plant man mit einem Minenleben von 27 Jahren bei Investitionskosten in Höhe von rund 200 Mio. US-Dollar. Jährlich soll Steelpoortdrift einen EBITDA von rund 214 Mio. US-Dollar sowie und ein Free Cashflow von 139 Mio. US-Dollar erwirtschaften. Bei den Produktionskosten rechnet Vanadium Resources mit 3,08 US-Dollar je Pfund Vanadium. Das entspricht weniger als einem Drittel des aktuellen Marktpreises.
Der Druck im Westen ist groß, die Versorgung der eigenen Industrie mit kritischen Metallen zu sichern. Bei Vanadium Resources besteht die Chance, noch günstig in eines der wenigen Vanadium-Projekte einzusteigen. Kurzfristig dürfte es zudem weitere News geben.
Vanadium Resources
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Land: Australien / Südafrika
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