Berlins Obergärtner, Gert Schoppa, beim Landesverbandstag der Berliner Gartenfreunde. Ein peinliches Fiasko.

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Die Tragik des Rückgangs der Berliner Kleingartenflächen und die Statistiken dazu sind bekannt, und das damit verbundene menschliche Leid ist sehr erheblich. Um so wichtiger wäre es, dass der Landesverband diesem Drama mit WIRKLICHER Entschlossenheit entgegentritt. Auch avisierte sogenannte "Kleingarten-Sicherungsgesetze", die mit ihren "Ausnahmeregelungen" an einen Schweizer Käse oder an Etikettenschwindel erinnern, können hier nichts beschönigen, sollen nur beschwichtigen. Es nimmt nicht wunder, dass manche Kleingärtner (nicht nur unter jenen, die bereits ihre Gärten verloren haben) im Landesverband mittelbar bzw. in der Konsequenz einen ...

... Erfüllungsgehilfen der Baulandvorhaltung ...

sehen (Kleingärten als bloßes Bauland-Reservoir). Geht es nur noch um die Baldrian-Dosierung für die bedrohten Kleingärtner ? Eines ist gewiß: Der Schutz des Kleingartenwesens und der Berliner Kleingärtner darf nicht verwechselt werden mit dem Schutz verknöcherter Verbandsstrukturen.

Hinzu kommt die Problematik der Korruption und der Unregelmäßigkeiten.

Auch das war Hauptthema beim Berliner Landesverbandstag im Sommer. Aber auch hier nur Wortgeklingel und Spiegelgefechte. Muppet-Show-Aktivitäten ? Vielleicht. Doch Vorsicht (!), das Thema und die Problematik sind zu ernst. Denn es geht um den Schutz und das Ansehen der Mehrheit der Anständigen. Es geht um das Kleingartenwesen und sein Gedeihen schlechthin.

Um so mehr enttäuschen wiederum die Äußerungen des Absolventen Gert Schoppa beim Landesverbandstag. Nachfolgend einige davon:

"Mehr Gemeinsamkeit und mehr Verbindlichkeit". Na großartig, aber nicht weiter kommentierungswürdig.

"Mehr Teamgeist und mehr Sachkenntnis sind gefragt". Na großartig, aber nicht weiter kommentierungswürdig.

"Wir brauchen Könner". Na großartig, aber nicht weiter kommentierungswürdig.

"Neue Ansätze braucht das Berliner Kleingartenwesen". Na großartig, aber nicht weiter kommentierungswürdig.

Es kam auch "Kritik am gegenseitigen Schulterklopfen mit Bezirkspolitikern" zur Sprache. Na großartig, aber kommentierungswürdig: Wir sind nämlich der Meinung, dass gerade Gert Schoppa sich diesbezüglich besser an die eigene Nase fassen sollte.

Aufschlussreich: Auch auf "angenommene Bevorzugung bei der Parzellenvergabe" ging Schoppa ein. Das Wort Korruption erwähnte er dabei nicht.

Fundierter als das Wortgeklingel vom Absolventen Gert Schoppa war der Redebeitrag von Frank Bienek (Bezirksverband Reinickendorf), der eine Professionalisierung in den Vorständen anregte. In der Zeitschrift Gartenfreund wurde betont, dass Bienek hier weiter ging als Schoppa. Schade. In dem Zusammenhang sei an den Vorschlag von Lars Bocian (Mitglied im Berliner Abgeordnetenhaus) erinnert, der "externe Wirtschaftsprüfungen" vorgeschlagen hatte. Vorschläge wie von Bienek oder Bocian hören wir leider von Schoppa nicht.

Das "handlungsarme Gelaber" des Gert Schoppa haben wir bereits mehrfach kritisiert (vgl. dazu HIER). Auch im Zusammenhang mit dem Pankower Kleingartenskandal.

Nun haben wir neuen Anlass zur Kritik.

Mit Schreiben vom 12.9.24 haben wir Schoppa u.a. folgende Frage gestellt:

"Der Artikel von Axel Quandt "Aus der Polizeiakte - Zu den Feststellungen des zuständigen Polizeihauptkommissars der Berliner Polizei" erschien im Januar 2022. Er ist heute noch vielfältig im Internet nachzulesen (googeln). Warum sind Sie nicht schon damals tätig geworden ?"

Schoppa hat fristgerecht mit Schreiben vom 25.9.24 wie folgt geantwortet: "Sie selbst haben in ihrem genannten Artikel völlig korrekt ausgeführt, dass der Landesverband Berlin der Gartenfreunde und damit auch ich, in diesem Fall keine ‚Eingriffsinstanz' ist".

Kommentierung: Schoppa liefert eine Nicht-Antwort. Winkelzüge. Das ist ein Ausweichen. Er hätte sich schon damals deutlich zu Wort melden können. Natürlich hat der Landesverband weder aufsichtsrechtliche noch ordnungsrechtliche Eingriffsbefugnisse. Aber er kann vereinspolitisch und medial und argumentativ tätig und wirksam werden. Der Verfasser des o.g. Artikels (Axel Quandt) hat mit eben diesem Artikel "Aus der Polizeiakte" (und mit den vorangegangenen Artikeln) ja auch Einiges ins Rollen gebracht, sofern MORGENPOST, TAGESSPIEGEL, BZ, Berliner Zeitung, Berliner Kurier, und der Rundfunk nicht falsch liegen.

Der Landesverband hätte durchaus Möglichkeiten des energischen Tätigwerdens. Und Gert Schoppa ist dazu grundsätzlich auch fähig: Leider mit falschen Vorzeichen:

Er hat sehr energisch kritische Kleingärtner des BRANDBRIEF-Vereins kritisiert (BRANDBRIEF - Netzwerk und Notgemeinschaft gegen Korruption ... im Kleingartenwesen e.V.) und dabei sogar geäußert, dass von daher die Gefahr einer "Vernichtung" des Kleingartenwesens drohe. Und damit meinte er nicht die Korruption. Diese Äußerungen waren unsäglich. Falls Schoppa beim Anblick auf die Desaster der Unregelmäßigkeiten und der Korruption Hoffnungslosigkeit und/oder Machtlosigkeit empfinden sollte, dann sollte er das auch genau so sagen.

Zu den unserer Meinung nach völlig ungenügenden Bemühungen des Gert Schoppa bei der Korruptionsbekämpfung vgl. auch: HIER.

Weitere Artikel, mit Bezug auf weitere Antworten des Gert Schoppa in seinem Antwortschreiben vom 25.9.24, und zu seiner langen Zusammenarbeit mit Viola Kleinau, aber auch zum Thema "Pachtzinsnachlass" (und die diesbezügliche Informationspolitik des Landesverbands), folgen in Kürze.

Es geht immer um den Schutz der Mehrheit der Anständigen - unter den Kleingärtnern und unter den Funktionsträgern.

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